Das neu überarbeitete Buch erscheint in diesem Jahr

Veröffentlicht am 3. Juli 2025 um 14:11

Liebe Kinder, Eltern, Begleitpersonen, Reitbetriebe und Prüfer!

Vor einigen Jahren erstand ich nach langem Suchen ein junges Fjordpferd, für das ich mich aufgrund seines freundlichen, neugierigen Auftretens und seiner schönen, sanften Mandelaugen entschied. Bald zeigte sich, dass diese Entscheidung goldrichtig war. „Bamse“, wie ich das Fjordpferd nannte, erwies sich als pfiffiges und zuvorkommendes Genie. Die Ausbildung war für uns beide die reinste Freude, weil er mit seinem scharfen Verstand immer sofort wusste, was von ihm gewünscht wurde. Er hatte sichtlich Spaß an der Arbeit, die ich behutsam und mit viel Lob gestaltete.

Ich arbeitete damals ambulant an Regelschulen mit Kindern, die durch ihr Verhalten zeigten, dass sie Hilfe brauchten. Bamses Friedfertigkeit und sein ausgeprägter Beschützerinstinkt waren mir schon lange aufgefallen, und auf Anfrage bekam ich von der österreichischen Schulbehörde grünes Licht für ein Projekt, in dem er als Therapiepferd eingesetzt wurde (Ich absolvierte eine Ausbildung zur Voltigier­übungsleiterin.) Bamse machte seine Sache von Anfang an großartig! Nicht alle Kinder wagten sich auf seinen Rücken, aber er ließ sich geduldig herumführen und blieb wie angewurzelt stehen, wenn Kinder zwischen seinen Beinen herumwuselten.

 

Auch wenn ein Kind auf Bamses Rücken unsicher wurde, blieb er vorsichtig stehen – da konnte ich mich auf ihn verlassen, denn er spürte alles, lange bevor das Kind sich mitteilte oder ich etwas gemerkt hatte. Auf meiner Website findet ihr einen Link, der direkt zu Erzählungen über Bamse führt!

 

Bamse wurde ein richtiger Star. Wir erhielten von der Schulbehörde eine Auszeichnung!

Nun kamen auch Anfragen von Eltern, deren Kinder unbedingt nur auf Bamse reiten lernen wollten. Also gab ich gelegentlich auch die eine oder andere Anfängerstunde mit Voltigiergurt am Nachmittag.

Diese Kinder waren es dann, die mich dazu animierten, die Motivationsprüfungen für „Kleines und Großes Hufeisen“ in Österreich zu konzipieren und einzuführen.

 

Es war durchaus in meinem Sinn, Kindern eine Anleitung für den Umgang mit Pferden mit auf den Weg zu geben: Zu oft hatte ich gefährliche Situationen oder Verletzungen erlebt, die auf reiner Unkenntnis der Signale der Pferde beruhten. Vor Allem die erste Prüfung „Kleines Hufeisen“ sollte also besonders großes Gewicht auf den Umgang mit Pferden legen. Ich erkundigte mich beim Österreichischen Pferdesportverband OEPS, ob Interesse bestand, und bekam „grünes Licht“.

 

Mit viel Kopfarbeit erarbeitete und illustrierte ich dann in zweijähriger Arbeit das erste Original-Skriptum zu den Prüfungen „Kleines und Großes Hufeisen Österreich“. Die erste Prüfung wurde 2006, noch mit einem Übungsleiter als Prüfer, wie in anderen Ländern üblich, abgenommen.

 

Nun, ich habe es noch einmal geschafft. In diesem Jahr erscheint die NEUE und vor mir überarbeitete 3. Auflage des Originals

und enthält sowohl die Bereiche „Kleines Hufeisen Österreich“, als auch „Großes Hufeisen Österreich“. Jeder, der sich mit dem Buch beschäftigt, wird Kompetenz und Selbstvertrauen bei der Kommunikation mit Pferden erwerben! Das Buch eignet sich also auch hervorragend für erwachsene Einsteiger oder auch Eltern, die ihre Pferdebegeisterten Kinder begleiten.

 

Das „Kleine Hufeisen“ beschäftigt sich besonders mit dem korrekten Umgang mit Pferden mit Rücksicht auf deren meist stumme „Sprache“ und hat den gleichen Inhalt wie das im Umlauf befindliche Skriptum. Die bunten Bilder und die besondere Platzierung der Fragen machen es natürlich viel ansprechender!

 

Das „Große Hufeisen“ hat zusätzlich noch einige Aufgaben wie Verschnallen der Bügel und Versorgen des Pferdes nach der Arbeit – Reiten im Dressurviereck (Halle) mit einfachen Hufschlagfiguren auf Ansage – Reiten über Cavaletti, um Tonnen oder Ständer – Beurteilung und Korrektheit der Hilfengebung und Einhalten der Hufschlagfiguren.

 

Für mich sollen diese Einstiege in die Welt der Pferde ausschließlich Motivationsprüfungen für die Kinder sein. Leider hat der OEPS gegen meine Überzeugung heute wieder teure und unnötige Turnierbedingungen eingeführt.

Seit 2018 dürfen endlich wieder Übungsleiter die Prüfung abnehmen, und ich appelliere an diese: Ihr kennt die Bedürfnisse dieser Kleinen am besten, und ihr wisst, was jedem einzelnen von ihnen zuzutrauen ist, wenn ihr euch mit Trainerin bzw. Trainer verständigt. Nehmt Rücksicht darauf! Drückt manchmal ein Auge zu! Die Prüfung soll ja motivieren, d. h. Kinder für die Reiterei gewinnen. Emphatische Prüfer werden sich meiner Meinung sicher anschließen.

 

Eva Siegl

Dipl. Pädagogin – Pferdeexpertin


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